Die Tiere beider Rassen sind trittsicher und anspruchslos bezüglich Futter und eignen sich sehr gut, um auch steile Alpwiesen zu beweiden.
Die ersten Spuren von domestizierten Rinden in der Schweiz wurden im Wallis gefunden. Vor rund 6000 Jahren brachten die Römer die Vierbeiner in die Schweiz. Die Eringer-Rasse wurde speziell auf die Gegebenheiten des Berggebiets gezüchtet.
Für Aussenstehende mag der Ringkuhkampf «absurd» wirken, für viele Walliser bedeutet es pure Leidenschaft und vor allem Tradition. Die schwarzen Schönheiten werden von deren Züchtern mit viel Leidenschaft gehegt und gepflegt. Für einen Walliser ist der Besitz einer Eringer eine Ehre.
Die Sömmerungszeit von Mitte Juni bis Mitte September verbringt das Vieh auf den Alpwiesen. Den Instinkten folgend, kämpfen die Tiere immer wieder mal gegeneinander. Das Vieh braucht eine Anführerin und dies soll zum Schutz der Herde die stärkste unter den Eringerdamen sein. Vor dem Alpabzug wird die Alpkönigin gekrönt, diese führt dann den Umzug ins Tal an.
Die besagte Kampfeslust der Vierbeiner sorgt dafür, dass jährlich tausende Touristen ins Wallis pilgern und den Stechfesten beiwohnen. Das nationale Finale in Aproz ist seit 1923 ein fester Bestandteil der Tradition. Gekürt wird dort die «Reine des Reines», die Königin aller Königinnen.
Die Kühe mögen wegs ihrer Kampfeslust als grob und bedrohlich wirken, umso mehr überrascht das sanfte und äusserst sensible Gemüt. Nach einem verlorenen Kampf benötigt die ein oder andere Vierbeinerin gutes Zureden und ein paar Streicheleinheiten des Besitzers.